Zu den pädagogischen Aufgaben einer
Tagesmutter gehören Bildung, Betreuung, Pflege, Erziehung und Förderung. Die
wichtigste pädagogische Aufgabe ist für mich, das jeweilige Kind in seiner
Persönlichkeit zu begleiten und entsprechend zu fördern.
Kinder lernen in jedem Augenblick ihres
Lebens. Sie erforschen die Welt, saugen Eindrücke auf und imitieren das
Verhalten Erwachsener. Sie lernen, wie ihr eigener Körper funktioniert, wie sie
mit anderen kommunizieren können und wie sich Dinge und Materialien anfühlen.
Es ist von entscheidender Bedeutung, Kindern fortwährend Möglichkeiten zu
eröffnen, um neue Erfahrungen zu machen und Gelerntes zu vertiefen.
Eine der Hauptaufgaben der
Kindertagespflege ist es, gemeinsam mit Ihrem Kind auf Entdeckungsreise zu
gehen, es anzuleiten und seine Neugier zu wecken. Denn mit jeder neuen
Erfahrung, mit jeder erlernten Fähigkeit, wachsen Selbstständigkeit und
Selbstvertrauen. Kinder sollen frühestmöglich erkennen, dass sie durch
Handlungen oder Laute Reaktionen hervorrufen und damit verbunden Wünsche äußern
können.
Das Spiel ist ein menschliches
Grundbedürfnis und die zentrale Tätigkeit des Kindes – für ein Kind ist Spiel
und Arbeit dasselbe. Deshalb muss man für die Kinder viel Zeit zum freien
Spielen einplanen. Gleichzeitig bekommen die Kinder bei mir aber auch in
regelmässigen Abständen altersgerechte neue Spielangebote und Anregungen, z.B.
plane ich für ältere Kinder Zeit für Rollenspiele, Verkleiden etc. ein.
Ich lege Wert auf verschiedene
grundlegende Bildungsbereiche, ohne Druck auf Ihr Kind auszuüben oder es zu
überfordern.
Diese Bildungsbereiche umfassen:
- Kommunikation (Sprache, Schrift)
- soziales Miteinander
- Natur und Technik (Naturwissenschaft, Medien)
- Musik und Klang (Instrumente, Geräusche)
- Kreatives (Malen und
Theater)
- Bewegung und
Gesundheit (Körper, Koordination)
Ziel dieser Bereiche ist es, Ihr Kind auf die nächsten Entwicklungsschritte vorzubereiten und es entsprechend seiner Stärken individuell zu fördern und zu unterstützen.
Aus der Hirnforschung weiß man, dass Kinder nur durch Begeisterung lernen. Das
muss ich immer berücksichtigen - wenn ein Kind z.B. Spaß an spielerischen
Experimenten hat, ist das wunderbar, denn dann profitiert es auch davon. Wenn
ein Kind aber einfach keine Lust - auf Basteln o.ä. - hat, dann muss man das
erst mal so akzeptieren und darf das Kind nicht dazu zwingen. Da ich mich in
den letzten Jahren sehr mit Entwicklungspsychologie beschäftigt habe, ist mir
dieser Ansatz sehr wichtig - ich möchte, dass die Kinder viel Freude beim
Spielen und in ihren Entdeckungen haben.
Wichtig ist auch zu wissen, wie Kinder
lernen - so braucht es z.B. für den Zugang zu Mathematik für unter 6-jährige
Kinder einen ganzheitlichen erfahrungsorientierten Ansatz und vor allem
selbstbestimmte Lernprozesse. Erst ab der Grundschule können andere Lernprozesse
greifen, wenn bis dahin sogenannte Vorläuferfähigkeiten entwickelt wurden.
Hierfür können im Tagespflegealltag vielerlei Spiele eingebaut werden, z.B.
Bausteine nach Farben und Größen sortieren, Körperwahrnehmungen im Raum und
altersgerechte Experimente können angeboten werden. Auch für die
Sprachentwicklung und den Zugang zur Musik ist ein spielerisches Herangehen
sinnvoll.
Die Eingewöhnungsphase Ihres Kindes
zählt zu den wichtigsten Abschnitten während der Zeit der Betreuung. Denn
Kinder und Eltern müssen Vertrauen zur mir aufbauen. Der Übergang aus der
Herkunftsfamilie in die Tagespflegestelle ist für jedes Kind eine große
Herausforderung und insbesondere für Kinder unter drei Jahren mit viel Stress
verbunden.
Jedes Kind reagiert anders auf
Veränderung und manche Kinder brauchen mehr Zeit, um sich an die neue
Bezugsperson und die neuen Räumlichkeiten zu gewöhnen. In der Kindertagespflege
wird deshalb auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes bei der
Eingewöhnung in die neue Umgebung eingegangen. Zwischen mir und Ihrem Kind wird
schnell eine vertrauensvolle Beziehung entstehen, die Ihrem Kind Sicherheit
gibt. Trost und Zuwendung kann es dann von mir gut annehmen, wenn es einmal
müde ist oder ein kleines Unglück den Tag trübt.
Ich lege großen Wert auf eine intensive
Eingewöhnung. Das Kind benötigt in der ersten Übergangszeit eine enge
Bezugsperson, die es dabei begleitet. Leider wird die Bedeutung der
Eingewöhnung oft unterschätzt. Darum habe ich einen Flyer erstellt, der für Sie
alle wichtigen Informationen (insbesondere zu Grundphase, Stabilisierungsphase,
Schlussphase) zusammenfasst. Trotzdem wird jede Eingewöhnung anders und sehr
individuell verlaufen. Wir sprechen uns dann immer wieder ab und sehen, was die
nächsten Schritte sein können.
Die Eingewöhnungszeit ist mit der
Stabilisierungsphase bei Kindern unter 3 Jahren erst nach 4-8 Wochen
abgeschlossen und die Eltern müssen sich zu Beginn des Pflegeverhältnisses
damit einverstanden erklären, sich darauf einzulassen. Das Tempo wird allein
von Ihrem Kind bestimmt. Schließlich muss es neben mir als neue feste
Bezugsperson auch die anderen Kinder kennenlernen. Diese Phase der Veränderung
sollte behutsam eingeleitet werden.
Neben flexiblen Zeiten für freies Spielen und Toben nimmt das gemeinsame Essen in der Gruppe eine wesentliche Funktion ein. Für die Entwicklung Ihres Kindes sind wiederkehrende Muster - die Rituale - und strukturierte Tagesabläufe wichtig.
Wichtige Rituale wie die Begrüßung, Händewaschen, Zähneputzen und je nach Alter ggf. der Mittagsschlaf sowie die Verabschiedung haben dabei ihren festen Platz und bilden wiederkehrende Muster in der ansonsten vielseitig gestalteten Tagesplanung. Diese Rituale geben den Kindern Sicherheit. Allerdings möchte ich auch anmerken, dass ich mich nicht unnötig auf bestimmte Rituale fixiere - das wird für meinen Geschmack in manchen Einrichtungen ein Stück weit überreizt. Bei mir gibt es z.B. keinen festen "Morgenkreis" oder ähnliches. Wenn die Kinder jedoch eine zeitlang gerne immer zur gleichen Zeit Singen oder Klatsch-/Fingerspiele machen möchten, dann richte ich mich gerne danach.
Die aktive Einbindung Ihres Kindes in die Tagesgestaltung sorgt dafür, dass Ausflüge in die Natur oder auf den Spielplatz in der Gruppe für große Vorfreude sorgen. Dabei fließen die Jahreszeiten und die verschiedenen Witterungen selbstverständlich in die Planungen ein. Denn durch sie ergeben sich immer neue Entdeckungs- und Lernschwerpunkte, was Ihrem Kind vielfältige Eindrücke und Erfahrungen bietet.
Wichtig ist, dass die Kinder in einer Umgebung betreut werden, in der sie Vertrauen aufbauen und Geborgenheit erfahren können. Ernstgenommene Kinder sind kooperativer! Es gibt feste, aber möglichst wenige Regeln, an die sich auch alle konsequent halten müssen - auch ich als Tagesmutter, denn für Kinder ist die Vorbildfunktion besonders wichtig.
Damit sich Kinder frei und unbeschadet entfalten können, brauchen sie eine sichere Umwelt. Um diese grundlegende Voraussetzung in der Kindertagespflege zu garantieren, habe ich in meinen Räumlichkeiten umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Zu diesen zählen unter Anderem Steckdosen mit integrierter Kindersicherung und an den Wänden befestigte Schränke und Regale.
Auch die Hygiene spielt eine wesentliche Rolle, schließlich habe ich die Verantwortung, die Verbreitung von Keimen zu verhindern.
Zur gesunden Entwicklung Ihres Kindes trägt auch eine ausgewogene Ernährung bei. Ich setze auf frische, gesunde und abwechslungsreiche Kost. Die täglichen Mahlzeiten werden frisch zubereitet. Die Kinder werden ihrem Alter entsprechend beim Kochen einbezogen. Selbstverständlich dürfen ältere Kinder auch mitbestimmen, was gekocht wird.
Für das Essen kann sich Ihr Kind die Zeit nehmen, die es braucht. Dabei lernt es spielerisch verschiedene Zutaten und Geschmacksarten kennen. Auf diese Weise wird die natürliche Neugier Ihres Kindes geweckt und es entwickelt Spaß am Essen. Ebenso gibt es immer wieder bunte Obst- und Gemüseplatten, damit die Kinder verschiedene Sinneseindrücke gewinnen und mehr Abwechslung in der Ernährung erfahren.
Selbstverständlich haben alle Kinder das Recht, selbst zu entscheiden, was und wie viel sie essen und trinken möchten. Wenn Ihr Kind aus gesundheitlichen Gründen eine besondere Ernährung braucht oder Sie Wünsche bezüglich der Ernährung haben, werde ich dies berücksichtigen.
Bei mir stehen Spielen und Toben im Zentrum der täglichen Aktivitäten. Vielseitige und kontinuierliche Bewegungserfahrungen helfen den Kindern, ihren Körper und ihre Umwelt besser wahrzunehmen. Neben der Beschäftigung in den Räumen der Kindertagespflege schließt das natürlich auch Ausflüge ins Freie ein.
Das Wetter spielt dabei keine übergeordnete Rolle, denn mit geeigneter Kleidung kann auch Regen großen Spaß machen. Im Garten, im Wald oder auf dem Spielplatz gewinnen die Kinder beim Klettern, Rennen, Schaukeln oder Balancieren an Selbstvertrauen. Das fördert eine gesunde Entwicklung verschiedener motorischer Fähigkeiten. Der Affenberg und der Haustierhof Reutemühle sind nicht weit von hier und auch dorthin machen wir gerne mal einen Ausflug.
Ich helfe Ihrem Kind dabei, überall etwas Besonderes zu entdecken und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. In der Natur finden sich überall Materialien zum Basteln und Spielen. Das Wichtigste ist dabei, dass Ihr Kind stets Freude an den Aktivitäten empfindet. Es lernt aus dem Spaß heraus, durch kreative Spiele für alle Sinne, zu denen neben dem Basteln mit verschiedenen Materialien auch Experimente mit Farben oder das Kennenlernen von Musikinstrumenten zählen.
Musik ist ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Gemeinsam und wiederholt gesungene Lieder helfen dabei, den Wortschatz zu erweitern. Instrumenten durch Neugier und Ausprobieren Töne zu entlocken, sorgt immer für fröhliche Gesichter. Eine musikalische Erziehung fördert aber nicht nur die sprachliche Entwicklung Ihres Kindes, auch das Rhythmusgefühl und die Merkfähigkeit werden entscheidend gestärkt.
Grundsätzlich sind die Kindertagespflege und die Betreuung in Kindertageseinrichtungen seit einigen Jahren rechtlich gleichgestellt. In Baden-Württemberg ist dies im Kindertages-betreuungsgesetz (KiTaG) vom 19. März 2009 geregelt. Der Förderungsauftrag laut § 22 III SGB VIII umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes. Umfasst werden die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes sowie die Vermittlung orientierender Werte und Regeln. Dabei ist eine altersgerechte Förderung maßgebend, die sich an den individuellen Bedürfnissen und Interessen des Kindes orientiert. Diese Vorgaben stellen eine hohe Anforderung an die Qualität der Kindertagespflege.
Sie als abgebende Eltern erwarten zu Recht einen vergleichbaren Standard wie in Einrichtungen mit ausgebildeten Erziehern / Pädagogen.
Um diesem vollauf gerecht zu werden, beinhaltet die Betreuung und Förderung Ihres Kindes eine fortlaufende Entwicklungsdokumentation. Ich beobachte die Kinder und halte die einzelnen Entwicklungsschritte in verschiedenen Formaten fest. Zu diesen zählen Sprachlerntagebücher, Erinnerungsordner und Fotodokumentationen.
Für Sie und Ihr Kind wird der individuelle Entwicklungsweg mit allen Fähigkeiten, Besonderheiten und Meilensteinen damit stets nachvollziehbar und nachträglich erfahrbar gemacht. Das macht meine Arbeit in der Kindertagespflege für Sie auch transparent.
Gerne würde ich mit Ihnen in regelmäßigen Abständen ein sogenanntes Entwicklungsgespräch führen, in dem wir dann ausführlich alle Entwicklungsschritte Ihres Kindes sowie sonstige Fragen besprechen können.